Weniger Funktionen als bei Profi-Programmen, aber einfacher zu bedienen
Wozu viel Geld für eine Bildbearbeitung ausgeben? Der Ashampoo Photo Commander 16 kostet nur 16 Euro und reicht für viele Aufgaben.
Foto: COMPUTER BILD
Uhr
Sven Schulz
Ein Bildbearbeitungsprogramm für 16 Euro – lohnt sich das? Ja, vor allem für Einsteiger, wie der Test des Ashampoo Photo Commander 16 zeigt.
Testfazit
Testnote
3,0
befriedigend
Beim Funktionsumfang bietet der Ashampoo Photo Commander 16 längst nicht so viel wie die Konkurrenz. Wer sich auf kleinere Korrekturen und aufs Aufhübschen von Fotos beschränkt, kommt aber locker zurecht. Die Bedienung ist einfach. Einiges gelingt so leichter als bei der Konkurrenz, etwa das Erstellen eines Panoramas oder einer Diashow.
Pro
- Einfache Bedienung
Kontra
- Eingeschränkter Funktionsumfang
- Keine Video-Tutorials
Software kommt aus Amerika? Ja, oft. Aber manchmal auch aus dem Städtchen Rastede bei Oldenburg. Dort sitzt die Software-Schmiede Ashampoo, die sich auf günstige Programme spezialisiert hat. Bekanntestes Produkt ist der WinOptimizer, den es in der
Version 18kostenlos bei COMPUTER BILD gibt. Doch die Niedersachsen bieten auch den Photo Commander 16 zum Verwalten und Bearbeiten von Fotos. Was die 16-Euro-Software kann, sagt der Test.
Vom Angucken zum Bearbeiten
Viele Bildbearbeitungsprogramme haben mal als Bildbetrachtungsprogramme angefangen, denn alte Windows-Versionen machten in diesem Punkt Nutzerinnen und Nutzern nur wenig Freude. Den Photo Commander etwa gibt es schon über 20 Jahre, angefangen hat er als Slow View mit dem Anzeigen von Bitmap-Grafiken. Über die Jahre ist der Funktionsumfang gewachsen, reicht aber bei Weitem noch nicht an Profi-Programme wie
Adobe Photoshop CCheran. Das muss aber kein Nachteil sein, denn nicht jeder braucht Dutzende Profi-Funktionen, und die Benutzung des Photo Commander 16 ist viel schneller gelernt als bei Photoshop. Ausprobieren vor dem Kauf? Kein Problem beim Photo Commander 16 – eine lauffähige Demo-Version gibt es bei COMPUTER BILD kostenlos zum Download (siehe Link oben).
Einfach zu bedienen
Die Programmoberfläche des Photo Commander 16 ist etwas unübersichtlich, die Bedienung ist aber durch viele Assistenten und die Hilfefunktionen trotzdem einfach, selbst nach kurzer Einarbeitungszeit. Bei der Installation des Photo Commander 16 braucht es eine E-Mail-Adresse und eine Internet-Verbindung zum Freischalten des Programms. Das erledigt man daher besser, bevor man auf eine einsame Insel oder Berghütte fährt.
Ordner statt Bibliothek
Profi-Programme legen oft Bibliotheken an, meist um darin Informationen zu den einzelnen Fotos einer Sammlung zu speichern, etwa die Entwicklungseinstellungen bei Fotos im RAW-Format. Der Photo Commander 16 verzichtet auf eine Bibliothek. Stattdessen können sich Nutzerinnen und Nutzer ähnlich wie mit dem Windows-Explorer durch die Ordner bewegen (siehe Bild oben). Dabei wird das Fenster in drei Bereiche geteilt: links die Ordnerstruktur, in der Mitte verkleinerte Ansichten der Fotos (Thumbnails) sortiert nach Aufnahmedatum und rechts eine größere Ansicht des ausgewählten Bildes sowie die wichtigsten Bildinformationen, etwa das Aufnahmedatum oder die Belichtungsdaten.
Einfach mal ein Panaroma machen
Eine echte Stärke des Photo Commanders ist es, aus mehreren Einzelbildern ein Panorama zusammenzubauen. Das macht der integrierte Photo Wizard in drei Schritten: einfach ein Foto auswählen, dann auf Erstellen und Panoramabild erstellen klicken. Im Assistenten die restlichen Fotos auswählen und mit zwei Klicks auf Weiter fertigstellen. Im Menü "Erstellen" finden sich noch weitere Assistenten, etwa um eine Diashow zu kreieren (wird als Video im WMV-Format gespeichert und lässt sich so sehr leicht auf anderen Computern und vielen aktuellen TV-Geräten von LG, Panasonic, Samsung und Sony wiedergeben).
Schnelle Korrekturen
Wer nur kleinere Änderungen an einem Foto machen will, klickt in der Menüzeile des Photo Commander einfach auf Quickfix. Dann zeigt das Programm die Fotos im aktuellen Ordner in einer Galerie-Ansicht: in der Mitte schön groß das ausgewählte Foto, darunter eine Leiste mit Thumbnails der restlichen Aufnahmen. So können User schnell zwischen den Bildern wechseln und beim jeweils ausgewählten Foto einfachere Korrekturen, etwa einen Ausschnitt oder eine automatische Kontrast- und Helligkeitsanpassung, mit wenigen Mausklicks ausführen.
Kostenlos: Diese Bildbearbeitungsprogramme lohnen sich
Foto: COMPUTER BILD
Kein RAW-Spezialist
Der Photo Commander kann auch mit RAW-Dateien umgehen, bietet hier aber deutlich weniger Funktionen als teure Profi-Programme. Das ist okay, wenn man nur gelegentlich Fotos im RAW-Format bearbeiten will. Wer viel im RAW-Format fotografieren und dabei möglichst viele und umfangreiche Funktionen zum Entwickeln der Bilder braucht, fährt aber mit Photoshop CC oder den RAW-Spezialisten
Capture One 21und
DxO PhotoLab 4besser.
Test-Fazit: Ashampoo Photo Commander 16
Beim Funktionsumfang bietet der Ashampoo Photo Commander 16 (Testnote 3,0) längst nicht so viel wie die Konkurrenz. Wer sich auf kleinere Korrekturen und das Aufhübschen von Fotos beschränkt, kommt jedoch locker zurecht. Die Bedienung ist einfach. Einiges gelingt so leichter als bei der Konkurrenz, etwa das Erstellen eines Panoramas oder einer Diashow.